Der Beitrag für die private Krankenversicherung lässt sich oftmals durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung erheblich reduzieren. So belohnen die Versicherer ein kostenbewusstes Verhalten durch eine überproportionale Beitragsersparnis, wenn der Versicherte beispielsweise die ersten 300 Euro pro Jahr für angefallene Leistungen selbst trägt und sich erst darüber hinaus die Rechnungen von seinem Versicherer erstatten lässt.
Die Selbstbeteiligung gilt in der privaten Krankenversicherung jeweils pro Kalenderjahr und für jede versicherte Person.
Beim Vergleich der privaten Krankenversicherungen sollte sehr genau auf die unterschiedlichen Arten der Selbstbeteiligung geachtet werden, weil sich hieraus sehr unterschiedlich hohe Eigenbeteiligungen ergeben können. Grundsätzlich werden die absolute und die prozentuale Selbstbeteiligung unterschieden. Darüber hinaus kann sie sich sowohl auf den ambulanten sowie zahnärztlichen und stationären Bereich beziehen oder andererseits nur auf einzelne Bereiche davon.
Absolute Selbstbeteiligung
Sind bei einem Versicherten während eines Kalenderjahres beispielsweise 500 Euro an Rechnungen angefallen und seine private Krankenversicherung beinhaltet eine absolute Selbstbeteiligung in Höhe von 300 Euro, dann trägt der Versicherte die ersten 300 Euro der entstandenen Arztkosten komplett selbst.
Prozentuale Selbstbeteiligung
Hat der privat Versicherte hingegen einen Tarif mit einer prozentualen Selbstbeteiligung in Höhe von 20% vereinbart, liegt seine Eigenbeteiligung bei 500 Euro angefallenen Rechnungen lediglich bei 100 Euro. Optimalerweise sollte eine prozentuale Selbstbeteiligung zusätzlich auf einen maximalen Betrag begrenzt sein. So könnte es beispielsweise im Tarif heißen: es gilt eine 20%ige Selbstbeteiligung bis zum Rechnungsbetrag von 1.000 Euro – demzufolge läge die höchstmögliche Eigenbeteiligung bei insgesamt 200 Euro pro Jahr.
Anteilige Selbstbeteiligung bei Versicherungsbeginn
Beinhaltet die private Krankenversicherung beispielsweise eine absolute Selbstbeteiligung von 500 Euro pro Jahr und liegt der Versicherungsbeginn innerhalb eines Kalenderjahres, gilt im ersten Jahr lediglich eine anteilige Eigenbeteiligung – umgerechnet auf die Anzahl der Versicherungsmonate läge diese bei einem Versicherungsbeginn am 01. Juli für dieses Jahr nur bei 250 Euro.
Höhe der Selbstbeteiligung für Arbeitnehmer
Arbeitnehmer sollten in der Regel keine oder nur eine geringe Selbstbeteiligung wählen, da bei ihnen der Arbeitgeber die Hälfte des etwas höheren Beitrages übernimmt, hingegen keine anteiligen Kosten der Selbstbeteiligung trägt.
Höhe der Selbstbeteiligung für Selbständige
Selbständige und Freiberufler sollten für ihre private Krankenversicherung eine etwas höhere Selbstbeteiligung vereinbaren, weil hierdurch eine überproportionale Beitragsersparnis möglich ist. Am wirtschaftlichsten können sich Selbständige versichern, wenn sie eine Selbstbeteiligung zwischen 500 und 1200 EUR wählen. In Einzelfällen rechnen sich sogar noch höhere Selbstbeteiligungen.